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die elektrische Verteilung
Extrem ausschlaggebend für ein zuverlässiges elektrisches System an Bord ist der Aufbau der Stromverteilung.
Nicht mehr Stand der Technik, zumindest was die Bordinstallation angeht, sind Stromverteilungen die entweder über Lüsterklemmen oder Flachstecker erfolgen, auch wenn diese immer noch häufig angewandt werden (und zugegebenermaßen für den Laien auch einige Vorteile zu haben scheint)
Stand der Technik sind Reihenklemmen, die auf genormten Tragschienen (Hutschienen) montiert werden und eine sehr flexible, übersichtliche Installation, auch verbunden mit anderen Komponenten, z.B. Relais, Sicherungen, Netzteilen usw. ermöglicht.
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Wir werden immer wieder gefragt, was muß ich denn machen, wenn ich selbst ein Kabel anschließen möchte, sei es um etwas umzubauen oder zusätzlich anzuschließen. Um diese Frage zu beantworten haben wir eine kleine Anleitung erstellt.
Eine Zugfeder-Reihenklemme besteht aus dem Gehäuse, dem Verbindungsleiter, der die, in diesem Fall beiden Anschlüsse elektrisch ausreichend dimensioniert verbindet und den Zugfedern, mit denen die Kabel elektrisch kontaktiert und an den Verbindungsleiter gepreßt werden.
Die Reihenklemme wird auf eine Tragschiene (Hutschiene) aufgeklipst und durch die beidseitigen Rastnasen fest gehalten.
Die mit “A” gekennzeichnete Rastnase ist federnd beweglich. Um eine Reihenklemme wieder von der Tragschiene zu entfernen wird jetzt einfach ein kleiner Schraubenzieher in die Führung “A” gesteckt und dieser gegen die Klemme in Richtung “B” gedrückt, die Rastnase wird weggezogen, die Klemme kann heraus gekippt werden
Um jetzt ein Kabel anzuschließen, wird lediglich ein kleiner Schraubendreher benötigt, mit dem die Zugfeder in Richtung “B” weg gedrückt werden kann um das Kabel einzuführen.
Hierzu wird der Schraubendreher von oben in die Öffnung “A” gedrückt, wobei etwas Kraft aufzuwenden ist (Merkt man, dass der Schraubendreher “festgehalten” wird, so ist die Zugfeder geöffnet).
Jetzt wird das ca. 8...10mm lang abisolierte Kabel in die Öffnung “C” durch die geöffnete Zugfeder “D” gesteckt.
Wichtig: keine Aderendhülsen verwenden, es soll die blanke Litze von der Zugfeder angepreßt werden!
Der Schraubendreher wird heraus gezogen, die Zugfeder springt zurück in die Ausgangsstellung und preßt das Kabel sicher und fest gegen den Verbindungsleiter.
Um ein Kabel wieder zu entfernen, wird lediglich der Schraubendreher wieder eingeführt, die Zugfeder weg gedrückt und das Kabel kann heraus gezogen werden, ohne dass es beschädigt ist.
Zum Thema korrekte Leitungsverlegung läßt sich vor Allem sagen, dass “fliegende” Leitungen grundsätzlich ein Unding sind. Leitungen müssen immer so verlegt werden, dass sie sauber fixiert sind und nicht bei Seegang hin und her schwingen und irgendwann einen gordischen Knoten bilden können. Ferner sollte die Leitungsführung so gestaltet sein, dass z.B. 230V AC Leitungen von 12V oder 24V Leitungen getrennt sind. Gleiches gilt für die Führung von HF-Leitungen (GPS, VHF, Radar usw.), auch diese sollten getrennt von anderen Stromkreisen verlegt werden.
Hochstromleitungen, z.B. Ankerwinsch, Bugstrahlruder, elektrischge Winschen oder bei elektrischen Schiffsantrieb die Fahrstromleitungen sollten unbedingt getrennt von anderen Leitungen und nicht über größere Strecken gebündelt verlegt werden. Einerseits dient die getrennte Verlegung zu Leitungen anderer Verbruacher mit geringem Strombedarf dazu, dass eventuelle Störfelder, z.B. Spitzen bei hohen Lastwechseln, nicht auf Steuer- und Signalleitungen einkoppeln, andererseits ist die Strombelastbarkeit der Leitungen bei Einzelverlegung durch die bessere Wärmeabstrahlung höher gegenüber einer Bündelung mehrerer Hochstromleitungen.
So beträgt nach DIN VDE 0298-4 als Beispiel bei einer Leitung mit 35mm² Querschnitt bei Bündelung von mehreren Leitungen der höchstzulässige Strom 137A, bei getrennter Einzelverlegung jedoch 162A (vertikale Verlegung) oder 181A (horizontale Verlegung).
Sofern ausreichend Platz zur Verfügung steht sollten die Leitungen in einem Kabelkanal verlegt werden.
Dies hat zumindest zwei wichtige Vorteile. Zum einen, dass keinerlei Kabelenden lose herum hängen und dennoch eine im Kabelkanal versteckte Reservelänge für eventuelle Verdrahtungsänderungen vorhanden sein kann und zum anderen, dass bei allfälligen Änderungen nicht eine Unzahl an Kabelbinder geöffnet und anschließend wieder erneuert werden muß.
Nachteilig ist jedoch der wesentlich größere Montageraum, denn man sollte sich nicht in der benötigten Querschnittsgröße des Kabelkanals täuschen. Ein zu kleiner Kabelkanal ist bei der Ausführung der Installation ein echtes Problem.
Erlaubt der zur Verfügung stehende Einbauraum keine Verwendung von Kabelkanälen, so werden die Leitungen, möglichst in Funktionsgruppen zusammen gefaßt, mit Kabelbinder gebündelt und mit Befestigungsschellen auf der Montageplatte befestigt.
Äußerst hilfreich ist es, wenn durchgängig eindeutige Kabelfarben verwendet werden und die Kabelfarbe natürlich auch in der Dokumentation vermerkt wird.
Ferner ist jede Leitung, sofern Ausgangs- und Zielort nicht ganz eindeutig auf den ersten Blick ersichtlich sind, z.B. benachbarte Klemmen, mit einer Kabelnummer zu versehen, die ebenfalls im Stromlaufplan vermerkt wird.
Werden diese Regeln eingehalten, so werden in der Zukunft weniger Probleme auftreten.
< c> Bode Industrie und Marineelektronik 2002 ...2019
Redaktionsschluß 11.07.2019